„Unser Wunsch war es, ein nachhaltiges Projekt zu entwickeln, das sowohl ökologisch als auch sozial sinnvoll ist“, sagt Silvia Hees, Umweltkoordinatorin bei Paragon in Korschenbroich. „Wir haben dann nach Schreinereien im Umkreis recherchiert und sind auf die VARIUS Werkstätten gestoßen. Eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die für uns Insektenhotels bauen, war natürlich genau das, was zu unseren Vorstellungen passt. Ich habe dann einfach in der Schreinerei angerufen und nachgefragt.“ Gemeinsam wurden Größe und Design des Produkts geplant, entstanden ist ein etwa einen Meter hohes Holzhäuschen mit spitzem Dach und elf ‚Räumen‘, die mit durchbohrten Holzblöcken oder Schilfröhrchen ausgestattet sind. Ein vorgesetztes Kaninchendrahtgestell verhindert, dass das Insektenhotel zu einem Vogelrestaurant wird.
Andreas Knickenberg, Leiter der Betriebsstätte Haupthaus, in der sich die Schreinerei befindet, war sofort begeistert von der Idee. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Produkten, die unsere Mitarbeiter mit Unterstützung durch unsere Schreiner anfertigen können. Die Bienenhotels eignen sich dafür super, die meisten Arbeitsschritte konnten nach kurzer Einarbeitung selbstständig von unseren Mitarbeitern mit Behinderung ausgeführt werden.“ Fünf der Behausungen für Bienen und Co hat die Paragon Customer Communications jetzt gekauft und die Projektverantwortlichen haben es sich nicht nehmen lassen, die Produkte selbst abzuholen. „Es hat uns interessiert zu sehen, wo die Bienenhotels gefertigt werden und ich muss sagen, hier ist wirklich eine tolle Atmosphäre und man merkt, dass die Mitarbeiter Spaß an der Arbeit haben“, sagt Tomas Krohne Umweltmanager bei Paragon, bei seinem Besuch in der Schreinerei. Die Paragon wird an jedem ihrer Standorte in Deutschland eines der Hotels aufstellen, neben Korschenbroich können sich bald Insekten in Magdeburg, Schwandorf und am Bodensee über die neue Brutstätte freuen. Auch am Sitz in Nýřany in der Tschechischen Republik steht künftig das Produkt aus den VARIUS-Werkstätten. Tomas Krohne ist froh, dass sich Paragon für die Zusammenarbeit mit VARIUS entschieden hat. „Ich muss ehrlich sagen, ich habe schon viele Insektenhotels gesehen, aber qualitativ stechen diese hier wirklich hervor und man sieht, mit wieviel Herzblut daran gearbeitet wurde.“
Armin Multhaup, Schreiner und Betreuer bei VARIUS weiß, mit wie viel Aufwand die Bienenhotels verbunden sind. „Eigentlich sind das nicht nur Bienenhotels, im Grunde sind das schon Bienen-Wellnesshotels“, sagt er und schmunzelt. Tatsächlich wurde bei der Konzeption der Insektenbehausungen vor allem darauf geachtet, dass die Tierchen sich wohlfühlen können. „Bienen brauchen Schlupflöcher, die zwischen 3 bis 8 Millimeter im Durchmesser groß sind, daran haben wir uns genau gehalten“, erklärt der Schreiner. Und besonders wichtig: jedes einzelne Bohrloch, in das die Insekten – meist Wildbienen oder Wespen – ihre Eier ablegen, muss nach dem Bohren noch einmal geschliffen werden. Anja Schiffer, Mitarbeiterin bei VARIUS, die an den Hotels mitgearbeitet hat, erklärt, warum dieser Schritt so wichtig ist: „Sonst können die Tiere sich die Flügel brechen, das wollen wir ja nun wirklich nicht.“