Schnell hat er den Bereich Druckerei für sich entdeckt, in dem er bis heute tätig ist. Bis zum Jahr 2008 befand sich diese ebenfalls im Haupthaus, dann wurde die Betriebsstätte Phoenix eingeweiht. Dort arbeitet Heinz Orth auch noch an derselben Maschine, die er schon in den 70er Jahren bediente. „Er hat eine unglaubliche Expertise, er kann besonders gut die alten Druckmaschinen mit Druckplatten bedienen, arbeitet aber auch unseren hochmodernen Digitaldruckmaschinen“, sagt Daniela Edler, Abteilungsleiterin Buchbinderei/Druckerei. „Wenn er mal in den Ruhestand geht, geht uns eine Menge Wissen und Erfahrung verloren, eigentlich können wir ihn gar nicht gehen lassen“, fügt Daniela Edler hinzu.
Noch einige Zeit möchte Herr Orth, der alle Geschäftsführer seit Gründung der Werkstatt kennen gelernt hat, seinen Druckmaschinen treu bleiben. Der geschäftige Mann, der alleine in seiner Wohnung lebt und vom Betreuten Wohnen im Haushalt unterstützt wird, hat allerdings schon viele Pläne für seinen Ruhestand. „Ich fahre jetzt schon zweimal im Monat nach Neuss zur Radiowerkstatt, das werde ich dann noch öfter machen, vielleicht schaffe ich mir auch einen Hund an“, erzählt er. Auch mit dem Fahrrad ist er viel unterwegs. „Herr Orth ist unheimlich aktiv, fährt alleine in Urlaub, hat eine Modelleisenbahn zu Hause, ich bin mir sicher, dass ihm auch in der Rente nicht langweilig werden wird“, sagt Frank Rost vom Sozialen Dienst der Betriebsstätte Phoenix.
Eine runde Zahl hat auch Hans Wilhelm Schönen an Betriebszugehörigkeit vorzuweisen: Vor 40 Jahren, Anfang November 1982, hat er den Weg in die Werkstatt gefunden, auch er hat im Haupthaus in Hemmerden angefangen. „Ich war in der Verpackungsabteilung, in der Schreinerei, der Schlosserei und schließlich fragte mich der damalige Geschäftsführer, ob ich nicht Lust hätte, in die Druckerei zu wechseln. Das hatte ich“, erzählt der 58-Jährige.
Im Jahr 2008 stand auch für ihn der Standortwechsel an. Eine Besonderheit dieser Umbruchzeit ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben: „Als es hieß, die Druckerei kommt nach Phoenix, war erstmal nicht klar, ob alle Mitarbeiter mitgenommen werden können. Aber der damalige Abteilungsleiter Franz Moscharski hat sich sehr dafür eingesetzt. Er hat gesagt: ‚Alle oder Keiner‘. So konnte unsere Truppe komplett umziehen. Das fand ich ganz toll.“
In guter Erinnerung hat er auch noch die vielen Freizeitmaßnahmen, die früher noch durchgeführt wurden, als die Werkstatt im Sommer immer drei Wochen Betriebsferien hatte. Aber auch zur Arbeit selbst kommt Hans Wilhelm Schönen immer noch gern, meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus der Grevenbroicher Südstadt. „Er ist unheimlich zuverlässig und kommt sogar, wenn es ihm mal nicht so gut geht“, sagt Frank Rost. „Manchmal müssen wir ihn regelrecht drängen, mal zu Hause zu bleiben und sich auszukurieren.“ Hans Wilhelm Schönen kann aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in vielen Bereichen der Druckerei eingesetzt werden und kennst sich auch mit Maschinenpflege und kleinen Reperaturen aus. „Er ist ein Mitarbeiter für alle Fälle. Auch bei ihm wird es ein großer Verlust, wenn er mal in den Ruhestand geht“, sagt Daniela Edler, „wir sind jedenfalls sehr glücklich, dass er nach so langer Zeit noch hier ist.“