Im Zeitraum von Mitte April bis Mitte Mai 2023 haben die VARIUS Werkstätten zum sechsten Mal eine werkstattweite Befragung bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung durchgeführt. Die Ergebnisse sollen Aussagen zu Wirksamkeit und Qualität der Leistungen der VARIUS Werkstätten treffen sowie den Bedarf an Förder- und Weiterentwicklungsperspektiven für die Mitarbeitenden herausstellen.
Auch in diesem Jahr konnte eine hohe Beteiligung bei der Befragung erreicht werden. Rund 60%, also rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die rund 20 Fragen zu Zufriedenheit, Beteiligung, Informationsfluss, Unterstützungsmöglichkeiten oder beruflicher Weiterentwicklung freiwillig beantwortet. „In den letzten Jahren hat sich der Fragebogen und die Evaluation der Befragung deutlich verändert“, erklärt Birgit Krahwinkel, pädagogische Leiterin der VARIUS Werkstätten. Wurden die Fragebögen bisher in Papierform mit den Mitarbeitenden bearbeitet und später händisch ausgewertet, gibt es nun digital aufbereitete Fragen, deren Evaluation und Ergebnisaufbereitung einfacher, anschaulicher und selektiver ist.
Die Entwicklung des Fragebogens, die Befragung selbst und die Ergebnisaufbereitung haben Studierende für Wirtschaftspsychologie der Düsseldorfer Hochschule Fresenius unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Seppelfricke übernommen. „Die Zusammenarbeit mit den Studierenden war von Anfang an sehr offen und zielführend“, sagt Birgit Krahwinkel. „Es gab Vorschläge und Ideen, die mich sehr beeindruckt und die Durchführung enorm erleichtert haben“, so Krahwinkel weiter. So können die auf Tablets eingespielten Fragen digital vorgelesen werden, so dass es deutlich leichter fällt, Fragen zu verstehen und auch zu beantworten. „Unser Ziel ist immer eine möglichst hohe Teilhabe und Selbstständigkeit bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichenn. Durch diese Technik konnten die meisten mit wenig Assistenz die Fragebögen selbst ausfüllen“, erklärt die Sozialpädagogin. Auch für die Studierenden war die Aufgabe eine besondere.
Während ihr Studium geprägt ist von Theorie und Statistik, profitierten sie während der Befragungszeit bei VARIUS von der praktischen Arbeit mit den Menschen. Birgit Krahwinkel beschreibt die Herangehensweise: „Wir haben allen ganz bewusst die Aufgabe und die Besonderheiten im Umgang mit unseren Beschäftigten hier erläutert und sie in ihrer Entscheidung frei gelassen, ob sie die Befragung bei uns durchführen können und möchten.“ Schön ist, dass alle involvierten sieben Studentinnen und Studenten der Hochschule Fresenius mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen dabei waren.
Die seit Mitte April laufenden Befragungen werden bis Ende Juni 2023 ausgewertet sein. Dann soll der Bericht und Ergebnisse veröffentlicht werden. „Wir sind jetzt schon sehr gespannt auf die Resultate“, sagt Birgit Krahwinkel. „Und es wird ganz sicher wieder einige Anstöße für uns geben, Dinge oder Abläufe zu verändern“, erklärt die Pädagogin. Nach den Erkenntnissen letzter Befragungen haben die VARIUS Werkstätten zum Beispiel die Transparenz zum Entgeltsystem für Mitarbeitende verbessert, arbeitsbegleitende Maßnahmen überprüft und zum Teil neu organisiert sowie Räumlichkeiten für die Mitarbeitenden verändert.