„Es war uns wichtig, auch und gerade jetzt ein Zeichen für die Kunst zu setzen, die bei der Lebenshilfe schon lange eine große Rolle spielt“, sagt Waltraud Decker, Bereichsleiterin gemeinschaftliches Wohnen der Lebenshilfe. „Wir haben intensiv an der Ausstellung gearbeitet, uns viele Gedanken über die Auswahl und Aufhängung der Bilder in der Versandhalle gemacht, so, als wäre es eine ganz normale Ausstellung.“ Die Bilder hingen nur zwei Tage „live“ in der Versandhalle und konnten aufgrund der aktuellen Situation nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Durch Fotos mit einer 360°-Kamera und entsprechender Software ist aber ein virtueller Rundgang entstanden. Über die Seite www.virtuelle-lebenshilfe.de kann sich nun jeder frei und interaktiv in dieser Ausstellung bewegen, auch Nahansichten der einzelnen Werke sind problemlos möglich.
Die Bilder stammen aus Malangeboten, die in den Wohnhäusern der Lebenshilfe stattfinden. Die Grevenbroicher Kunsttherapeutinnen Elke Jennrich und Hilde Martin bieten die Malworkshops seit Jahren regelmäßig an, die daraus entstandenen Werke wurden bereits mehrfach öffentlich gezeigt und sind auf großes Interesse gestoßen. Dass eine geistige Behinderung und die Erschaffung von Kunst sich nicht widersprechen, ist für Hilde Martin völlig klar. „Was diese Künstler ausmacht, ist einfach, dass sie nicht darüber nachdenken, was sie tun, sondern einfach ins Tun kommen. Es ist keine Absicht dahinter und das ist, finde ich, ein typisches Zeichen für wahre Künstler.“